Zu viele Eigentümer wollen ihre Grundstücke in Mihla-Buchenau nicht verkaufen. Plan sieht Erhöhung im Bestand vor.
Mihla. Die geplante Erweiterung der Deponie Mihla-Buchenau um rund 16 Hektar entlang des Steingrabens und in Richtung der Wohnbebauung Mihla scheint vom Tisch zu sein. Der Geschäftsleiter des Abfallwirtschaftszweckverbands (kurz AZV), Holger Kachel, informierte die Verbandsräte in dieser Woche, dass es mit der Genehmigungsbehörde Gespräche über eine andere Variante gibt.
Diese scheint laut Kachel „aussichtsreicher“ zu sein, als 25 Enteignungsverfahren durchführen zu müssen. Am Steingraben betroffene Eigentümer – auch die Kommune gehört dazu – wollen ihre Grundstücke nicht verkaufen. Überhaupt hatte es gegen die geplante Deponie-Erweiterung immer wieder Proteste von Bürgerinnen und Bürgern gegeben. Der Widerstand organisiert sich in der Bürgerinitiative „Gegenwind Reitenberg“.

Gemeinsam mit Spezialisten wird technische Machbarkeit geprüft
Die neue Variante sieht vor, den bestehenden Deponiekörper um zehn Meter zu erhöhen. Baulich könne man sich an einen „Gegenhang“ in Richtung Hahnroda „anlehnen“, informierte Kachel. Derzeit würde zusammen mit Spezialisten die technische Machbarkeit geprüft. Bürgermeister Rainer Lämmerhirt (UWG) findet es gut, dass jetzt nicht mehr die Pläne in Richtung Mihla verfolgt werden. Diese standen dem Ansinnen der Kommune konträr gegenüber, das Wohngebiet „Auf der Höhe“ erweitern zu wollen.
Alles andere, so betonte er auf Anfrage unserer Zeitung, müsse man beurteilen, wenn der neue Vorschlag konkreter wird. Allein die Verkehrsbelastung werde weiter
hoch sein.
Die Kapazität der derzeitigen Deponie ist laut Holger Kachel Anfang des kommenden Jahres erreicht: „Wir haben dann nur noch ein Restvolumen für nicht belastetes Material.“ Weiter informierte er, dass die Verträge mit der Firma, die vor Ort Schlacke aus Müllverbrennungsanlagen aufbereitet, „vorfristig“ beendet
worden sind. In vier bis sechs Wochen werde die Anlage abgebaut.
Die bestehende Deponie wird parallel zum laufenden Betrieb rekultiviert. Dafür hat der Verband finanzielle Rücklagen gebildet. Gerade läuft der zweite Bauabschnitt. Allerdings ist die beauftragte Firma laut Geschäftsleiter an der Aufgabe „gescheitert“. Obwohl sich das Unternehmen  noch mittels juristischen
Mitteln den Auftrag gesichert hatte. „Mittlerweile sind wir so weit, dass wir die Rekultivierung abbrechen“, so Kachel. Aber das komme dem Verband insofern zugute, dass man jetzt neu überlege, was die Erweiterungspläne betrifft.

Text: Birgitt Schellbach, Bild: Jensen ZlotoWicz, 14. 10. 2022, TLZ Wartburgregion

 

14.10.2022 TLZ Wartburgregion Deponie-Erweiterung

 

Link zum Artikel:
https://www.tlz.de/regionen/eisenach/neue-variante-fuer-deponie-erweiterung-in-mihla-buchenau-id236664321.html